GRUNDBEGRIFFE DER HOMÖOPATHIE

BEGRIFFSKLÄRUNGEN

Körper oder Organismus: Hat viele Teile und bildet den Menschen in einzigartiger Form und Gestalt.
Der Körper kann leben oder tot sein.

Leib: besteht aus Körper und Lebenskraft (Vitalismus). Leben ist unteilbar (= individere).

Jedes Individuum hat seine Krankheit: Eine menschengerechte Medizin wird diesen Tatbestand gerecht.
Es ist viel wichtiger, zu wissen, welche Art Patient eine Krankheit hat, als welche Art Krankheit ein Patient hat.

Person: bedeutet ursprüglich Maske oder Rolle. Sie bezeichnet ihre Bewußtseinsstufe (z. B. Wie gehen wir mit Krankheit um?) und seine eigene Wirklichkeit. Das „Ichwesen“ ist ein seelisches Wesen, das der Selbstbestimmung fähig ist.

Umwelt: verursachende, verschlimmernde, verbessernde Modalitäten. (Temperatur, Wetter, Klima, Bewegung, Lage, Lärm, Geruch, Familie, Beruf, Gesellschaft, Technik, Kultur, Religion usw.)

Konstitution: Wir kommen mit einer bestimmten Verfassung zur Welt, die uns im Laufe des Lebens erhalten bleibt. Phänomene der Konstitution sind die Temperamente.
In der Homöopathischen Medizin werden die aristotelische Philosophie und hippokratische Säftelehre mitberücksichtigt.
Konstitution ist aber auch die angeborene und wandelbare Reaktionsmöglichkeit eines Individuums, mit der wir rechnen können. Jeder hat andere Reaktionen auf eine Krankheit.

Diathese: Angeborene Krankheitsbereitschaft, „Miasmenlehre“.


WIE WERDEN HOMÖOPATHISCHE MITTEL HERGESTELLT?

Natürlich vorkommende Substanzen, gleich ob Nahrungsmittel, Pflanzen, Gewürze, Drogen, Gifte, Krankheitsmaterial oder Mineralien, werden in ihrer Wirkung auf den gesunden Menschen untersucht. Unter dem Motto “Prüfet alles” und liefert uns ein neues Verständnis entwickelt sich die Homöopathie ständig weiter.

Der Beginn des Herstellungsvorganges ist die Urtinktur (Essenz). Das Ausgangsmaterial wird in Alkohol aufgelöst. Anschließend werden daraus die Potenzen gebildet (verdünnt und verschüttelt).

D- Potenzen (Dezimal) werden in 1:10 Verdünnungsschritten hergestellt
C-Potenzen
in 1:100 Verdünnungsschritten
LM oder Q Potenzen
in 1:50.000 Verdünnungsschritten


ANWENDUNG

So selten wie möglich, aber so oft wie notwendig!!!

Hohe Gefahr: sofort die hohe Potenz!!! z.B. C200  kann auch nach 30 Minuten wiederholt werden.

Tiefpotenzen: Urtinktur bis D6 (3 mal täglich)
Mittelpotenzen: D6 bis D23 (2-3 mal täglich)
Hochpotenzen: D30- l, C20, C200, M 1000, K ,MM, LM VI, XXX usw. (1 mal und Reaktion abwarten)

Potenzhöhe:
Pflanzen
: tiefe und hohe Potenzen
Mineralsalze
: mittlere bis hohe Potenzen
Metalle: Hohe Potenzen
Tiergifte:
mittlere bis hohe Potenzen

Form:
Flüssig:
Urtinktur, Dilutionen
Pulverform: Trituration
Tablettenform: Tabletten
Kügelchen: Globuli  (für Kinder am Besten)

5 Tropfen = 1 Tablette = 5 Globuli = 1 Messerspitze Pulver


WAS KANN PASSIEREN?

Unverändert:
falsches Mittel, zu wenig Lebenskraft für die Heilung, Gegenregulationen des Organismuses, falsche Potenz, schlechtes Arzneimittel, Menschen die nicht gesund werden wollen.

Verschlimmerung:
Arznei absetzen, Arzneiprüfungssymtome, neue Krankheiten

Besserung:
kurz, schnell, langsam

Heilung:
von oben nach unten, von innen nach außen.
Von lebensnotwendigen Organen zu weniger wichtigen Organen.
In umgekehrter Reihenfolge ihres Auftretens.


DIE WICHTIGSTEN MITTEL

Aconit C30:  Blauer Eisenhut.
Erstes Mittel bei Fieber im Anfangsstadium. Meist ausgelöst durch Kälte, Wind und Wettersturz. Weiters bei Schreck und Entzündungen. (rot – heiß – unruhig – ängstlich)

Arnika C30:
Erstes Mittel bei körperlichen Verletzungen aller Art. Weiters bei Überanstrengung, vor und nach Operationen, Geburt, Blutungen und Zahnbehandlungen. Fördert die Wundheilung.

Apis C 200: Biene
Akute Entzündungen mit roter Schwellung an Haut und Schleimhäuten, Angina, Bienenstich, Verbrennung, Sonnenbrand.

Belladonna C20: Tollkirsche
Zweites Fiebermittel bei plötzlich einsetzender Grippe mit hohen Fieber (heiß und rot), feuchter Haut, rotem Gesicht, Halsschmerzen, trockenem bellenden Husten; klopfender Kopfschmerz; Ohrenschmerzen, Sonnenbrand, Darmerkrankungen.

Chamomilla D30:
Schmerzmittel, zornige, überdrehte Kinder, Zahnungsmittel, Ohrenschmerzen beim Fliegen.

Silicea C6:
Fremdkörperentfernung, Zahndurchbruch erleichternd, Impfschäden, kalte schweißige Hände und Füße, verkrüppelte Nägel

Ledum D6:
Insektenstich mit Allergischer Reaktion, verschmutzten Wunden

 

 ALLGEMEINES GESUNDHEITSWISSEN

„Heil“ kommt von „Ganz“ und „Heilen“ von „etwas heil machen“ – es bedeutet:
Ausgleich von Geist, Körper und Gefühlen (Seele)

Die Nahtstelle von Bewußtsein zu Körper, Geist und Seele muß ausfindig gemacht werden.

HeilerInnen arbeiten mit Hilfe von Ernährung, Ruhe, Bewegung, Verhalten und speziellen Therapien, die die Wiederherstellung des Gleichgewichtes und die Beseitigung von Hindernissen für einen guten Gesundheitszustand, beinhalten.

Psychoneuroimmunologie beschreibt das enge Verhältnis zwischen der Tätigkeit des Gehirnes und des Immunsystems. Plazebos sind Mittel, die nur über die Macht der Gedanken wirken.

Es gibt im Körper ein Netzwerk, indem die Zellen aus dem Körper immer mit biochemischen Substanzen mit dem Geist der Zellen komunizieren, und dies alles führt zu den Gefühlen, die wir Menschen haben. Als Ausdruck dafür wird das Wort „Körpergeist“ gebraucht.

Der Körper ist der äußere Ausdruck des Geistes.

Heilung wird nicht gemacht, sondern verläuft nach den Gesetzen der Natur. Wir müssen nur erlauben, dass dieses Heilen stattfinden kann. Das Wissen ist bereits in jedem vorhanden, es muß wiedererweckt und gebraucht werden. Sehr viel können wir von Kindern lernen, da Kinder vom Wunsch nach dem Ganzen erfüllt sind, und dieser Wunsch ist stark.
Der Kontakt zur Natur und deren Gesetzen wird immer wichtiger für die Gesundheit. Viel können wir von der Heilkunst des Ostens lernen. Der innere Gesundheitsteil muß neu erweckt werden. Viele von uns sind taub durch unaufhörliches Tätigsein, durch ständige Konzentration unseres Bewustseins auf Menschen und Dinge außerhalb von uns.

Wenn der Geist überschattet und der Körper müde ist, kann passieren, dass man sich ausgesprochen gefühlsbetont etwas wünscht oder sich leidenschaftlich für jemanden einsetzt, obwohl das eine wie das andere einem selbst nichts bringt. Emotional unbeteiligt und deprimiert kann der Erfolg nicht genossen werden. Es kann Krankheit und Besorgnis entstehen. Nur wenn wir innerlich wieder verbunden sind, wenn wir uns als „großartiges, schönes, würdiges und wertvolles Ganzes“ (Goethe) fühlen, können wir die Wünsche unseres Herzens erfüllen.

Das Wissen um einen kraftvollen, liebenden, gesundheitsfördernden inneren Lebensstil ist nicht neu. Wenn wir mit offen Augen durch die Welt gehen, können wir es immer wieder erkennen.

Heimkommen zur Natur in uns selbst ist der wirksamste Hausbesuch.

Wende die Gefahr ab, bevor sie kommt.